Finanzanalyse verstehen – wirklich verstehen

Kennzahlen lesen kann jeder. Aber sie richtig interpretieren und daraus vernünftige Entscheidungen ableiten? Das ist was anderes.

Unser Lernprogramm richtet sich an Leute, die nicht nur Zahlen durchwinken wollen. Wir arbeiten mit echten Fällen und zeigen, wo die typischen Stolperfallen liegen – und wie man sie umgeht.

Kein theoretisches Blabla. Keine Versprechen über garantierte Erfolge. Nur praktische Ansätze, die man direkt anwenden kann.

Finanzanalytischer Arbeitsbereich mit Dokumenten und Berichten

Typische Hürden und wie wir damit umgehen

Die meisten scheitern nicht an komplizierten Modellen, sondern an den Basics. Hier sind vier Situationen, die immer wieder auftauchen.

Cashflow vs. Gewinn verwechseln

Problem: Viele denken, schwarze Zahlen bedeuten automatisch Liquidität. Das stimmt nicht – und kann schnell teuer werden.
Lösung: Wir zeigen anhand konkreter Beispiele, warum profitable Unternehmen trotzdem Liquiditätsprobleme haben können. Mit Übungen, die man sofort nachvollziehen kann.

Kennzahlen ohne Kontext betrachten

Problem: Eine Eigenkapitalquote von 30% – ist das gut oder schlecht? Kommt drauf an. Branche, Größe, Phase – alles relevant.
Lösung: Wir arbeiten mit Vergleichsdaten aus verschiedenen Sektoren und zeigen, wie man Zahlen richtig einordnet. Plus: Wann man was ignorieren sollte.

Prognosen zu optimistisch ansetzen

Problem: Planungen basieren oft auf Wunschdenken statt auf realistischen Annahmen. Das rächt sich spätestens beim Budget.
Lösung: Wir üben Sensitivitätsanalysen und Worst-Case-Szenarien. Nicht weil wir Pessimisten sind, sondern weil Vorbereitung hilft.

Investitionsentscheidungen ohne Alternativkosten

Problem: Ein Projekt rechnet sich auf dem Papier – aber wäre eine andere Investition nicht sinnvoller gewesen?
Lösung: Wir behandeln Opportunitätskosten und zeigen, wie man verschiedene Optionen vernünftig vergleicht. Mit Entscheidungsbäumen und Praxisfällen.

Wer steckt dahinter

Porträt von Henrik Voss

Henrik Voss

Finanzanalytiker
Spezialisiert auf Mittelstandsanalyse und Working Capital Management

Henrik hat über zehn Jahre in verschiedenen Branchen gearbeitet – vom Maschinenbau bis zur Logistik. Er kennt die Zahlen, aber auch die Realität dahinter.

Was ihn auszeichnet: Er erklärt Dinge so, dass man sie versteht. Ohne Fachjargon, ohne unnötige Komplexität. Dafür mit vielen Beispielen aus der Praxis.

Im Programm vermittelt er unter anderem:

  • Wie man Bilanzen liest und Warnsignale erkennt
  • Welche Kennzahlen wirklich wichtig sind (und welche überbewertet werden)
  • Wie man Finanzpläne aufstellt, die auch unter Druck standhalten
  • Praktische Methoden zur Liquiditätssteuerung

Seine Sessions sind interaktiv. Fragen sind nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. Weil echtes Verstehen nur durch Diskussion entsteht.

Projektanalysen aus der Praxis

Theorie ist schön. Aber richtig spannend wird's, wenn man sieht, wie andere Unternehmen ihre Herausforderungen angegangen sind. Hier drei Fälle, die wir im Detail besprechen.

Ein mittelständischer Einzelhändler hatte massive Liquiditätsprobleme in den schwachen Monaten. Die Umsätze schwankten um 60% zwischen Hochsaison und Flaute.

Ansatz: Wir haben eine rollierende Liquiditätsplanung aufgesetzt und verschiedene Finanzierungsoptionen durchgerechnet. Außerdem Lagerbestände neu kalkuliert – weniger binden, flexibler reagieren.
Ergebnis: Nach sechs Monaten konnte das Unternehmen die schwachen Phasen ohne Kontokorrentkredit überbrücken. Die Finanzplanung wurde zum festen Bestandteil der monatlichen Geschäftssteuerung.

Was man daraus lernt: Saisonalität muss man aktiv steuern, nicht einfach aussitzen. Und: Weniger Lager ist oft mehr Liquidität.

Ein Produktionsbetrieb musste sich zwischen zwei Anlagen entscheiden: Eine günstiger in der Anschaffung, die andere effizienter im Betrieb. Klassische Zwickmühle.

Ansatz: Wir haben eine vollständige Kapitalwertrechnung durchgeführt, inklusive aller versteckten Kosten (Wartung, Ausfallzeiten, Energieverbrauch). Plus Sensitivitätsanalyse für unterschiedliche Auslastungsszenarien.
Ergebnis: Die teurere Maschine hatte sich nach vier Jahren amortisiert – bei mittlerer Auslastung. Das Unternehmen entschied sich dafür und liegt aktuell im Plan.

Was man daraus lernt: Der günstigere Preis ist nicht automatisch die bessere Wahl. Und: Betriebskosten über die Lebensdauer sind oft wichtiger als die Anschaffung.

Ein Dienstleister hatte durchschnittlich 65 Tage Zahlungsziel – viel zu lange. Das Geld fehlte für wichtige Investitionen.

Ansatz: Wir haben die Zahlungsströme analysiert und Anreize für schnellere Zahlung entwickelt (Skonto, Teilzahlungen). Außerdem ein strukturiertes Mahnwesen eingeführt.
Ergebnis: Nach drei Monaten sank das durchschnittliche Zahlungsziel auf 42 Tage. Die Liquidität verbesserte sich spürbar, ohne dass Kundenbeziehungen litten.

Was man daraus lernt: Zahlungsziele sind verhandelbar. Und: Ein gutes Mahnwesen ist keine Kundenfeindlichkeit, sondern normale Geschäftspraxis.

Erfahrungen von Teilnehmenden

Porträt von Johanna Bergfeld

Johanna Bergfeld

Kaufmännische Leiterin, Handwerksbetrieb
„Ich hatte vorher schon mit Zahlen zu tun, aber nie so richtig durchgeblickt. Das Programm hat mir gezeigt, worauf es wirklich ankommt. Besonders die Praxisfälle waren hilfreich – endlich mal keine Theorie aus dem Lehrbuch. Ich kann jetzt Finanzberichte lesen und verstehe, was sie bedeuten. Das macht meinen Job deutlich einfacher."